Günstiger Strom vom Dach auch für Mieterinnen und Mieter

13. Juni 2025 0 Von Klimabuendnis

Das Klimabündnis Bergstraße lädt ein zu einer Informationsveranstaltung zum Thema “gemeinschaftliche Gebäudeversorgung”. Diese findet am Mittwoch, 25.06., 19.30 Uhr online per Videokonferenz statt. Alle Interessierten sind eingeladen und können die Einwahldaten anfordern unter info@klimabuendnis-bergstrasse.de.

Solarstromanlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern sind hierzulande seit Langem weit verbreitet. Auch Balkonmodule werden immer populärer. Was aber ist mit den Mietenden, die keinen eigenen Balkon haben? Sie können nicht einfach eine Photovoltaik-Anlage auf das Haus bauen, in dem sie wohnen, denn es gehört ihnen nicht.

Vor einem Jahr kam durch das “Solarpaket I” eine gesetzliche Änderung, die ein neues Konzept, die „gemeinschaftliche Gebäudeversorgung“ ermöglicht. Diese funktioniert, einfach gesagt, folgendermaßen: Der Hauseigentümer beauftragt und finanziert eine PV-Anlage, optional mit einem Speicher, auf seinem vermieteten Mehrfamilienhaus. Ein wettbewerblicher Messstellenbetreiber verwaltet und organisiert die Aufteilung des Solarstroms, der auf dem Dach erzeugt oder auch im Speicher zwischengespeichert wird, an die Mieterinnen und Mieter. Der nicht im Haus verbrauchte Rest geht ins Netz. Jede Mieterin und jeder Mieter bezieht seinen restlichen Strom, der noch gebraucht wird, von einem Stromversorger seiner bzw. ihrer Wahl.

Der Vorteil für die Mietenden besteht darin, dass sie den auf dem Haus erzeugten bzw. im Speicher zwischengespeicherten Strom billiger bekommen. Die Vermietenden haben den Vorteil, dass die Anlage sich schneller amortisiert, denn sie können für den Strom mehr verlangen als sie bei einer reinen Netzeinspeisung bekämen. Natürlich verdient auch der Messstellenbetreiber, der die Verwaltung und Abrechnung macht.

Beim schon früher möglichen „Mieterstrommodell“ mussten die Hausbesitzenden als Energieversorger fungieren mit all den damit verbundenen Verpflichtungen, weswegen dies nicht so viel Anklang fand. Das neue Konzept der „gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung“ ist noch wenig verbreitet, aber nach Einschätzung von Fachleuten im Kommen. Auch für Hausgemeinschaften von Eigentumswohnungen kann dieses Modell interessant sein.

Das Klimabündnis Bergstraße konnte als Referenten Michael Schwarz und Marcus Schütze von der Firma „Schütze Solutions“ gewinnen. Die Firma hat sich auf dieses neue Konzept spezialisiert und bereits zwei entsprechende Projekte in Mannheim realisiert. Die Referenten informieren über das Konzept und seine Vorteile, aber auch über die Hürden, die zu bewältigen sind.

Um das Modell zu unterstützen, haben sich der Bundesverband Solarwirtschaft und der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen zusammengetan und einen „Leitfaden Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung“ entwickelt.

Das Klimabündnis möchte die Möglichkeiten der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung im Rahmen der Online-Veranstaltung vorstellen, um Eigentümergemeinschaften, Mietende und Vermietende anzuregen zu überlegen, ob dies auch ein Modell für sie ist.